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OHNE RÜCKSICHT AUF VERLUSTE – Die Bild-Kritik

Im Juni habe ich >>Ohne Rücksicht auf Verluste. Wie BILD mit Angst und Hass die Gesellschaft spaltet<< gelesen. Vielleicht kennt ihr schon den BILDblog, ein Ort für das Sammeln all der fragwürdigen Artikel der BILD-Zeitung. Der derzeitige Leiter (Moritz Tschermak) sowie ein jahrelanger Redakteur (Mats Schönauer) des Blogs stecken hinter diesem Buch, das vor Kurzem beim KiWi Verlag erschienen ist.

Cover von „Ohne Rücksicht auf Verluste. Wie BILD mit Angst und Hass die Gesellschaft spaltet“, Copyright: Kiepenheuer & Witsch Verlag.

Schon von der ersten Ankündigung an wollte ich dieses Buch unbedingt lesen. Klar, die groben Probleme mit der BILD waren mir bereits bekannt, konsumiert hab ich sie auch schon ewig nicht mehr. Der einzige Kontakt in den letzten Jahren endete mit einem entnervten Augenrollen oder empörten Schnauben meinerseits. Nun also wollte ich mich aber dennoch an diese große Sammlung an kritischen Äußerungen und Belegen gegen die BILD arbeiten. Quasi Futter für kommende Diskussionen sammeln. Und davon gibt’s auf den knapp 330 Seiten eine Menge.

Das Buch verbindet aktuelle Kritik mit kleineren historischen Rückblicken, um so stets ein gesamtheitliches Bild der Zeitung aufzuzeigen. Wie entwickelte sich diese Boulevardzeitung zu einem derart reißerischen Blatt und was genau hat Julian Reichelt damit zu tun? Genau diesen Fragen geht die BILD-Kritik mit fundierten Belegen auf den Grund. Sowohl Schlagzeilen der BILD selbst, als auch anderweitige Interviews und Vergleichsberichte fallen mit in die Untersuchung rein & offenbaren teilweisen erschreckende Erkenntnisse: die BILD-Zeitung verbreitet nicht nur Falschmeldungen schlechthin oder verbiegt Tatsachen, sondern kann damit auch andere, gefühlt professionellere, Zeitungen mit beeinflussen. Und dieses Zusammenspiel wiederum kann unser Weltbild immens mitprägen. Auf Instagram habe ich in meiner Story über ein exemplarisches Beispiel gesprochen, das mir aufzeigte, wie riesig der Einfluss der BILD tatsächlich auf jeden einzelnen ist. Bei Interesse findet ihr die Story nach wie vor als Highlight gespeichert.

Auch wenn ich mich persönlich gegen Ende fast schon durch die letzten Beispiele kämpfen musste – es waren einfach erschreckend viele -, möchte ich dieses Buch jeder:m empfehlen. Es bündelt all die Momente an denen wir uns dachten „Puh, was erlauben die sich?“ und ergänzt sie um weitere Aktionen, die sonst eher unterschwellig gelaufen sind. Für ein allumfassendes Bild von der BILD daher sehr lesenswert.

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