[Kolumne]

[Kolumne] Billig Bücher am Straßenrand

Beim Bummeln durch die Stadt locken sie mich immer wieder. Die kleinen – oder auch größeren – Kisten am Straßenrand mit billigen Büchern. Gemeint sind Mängelexemplare, die von Buchhandlungen bereits vor Betreten des Ladens plakativ angeboten werden. Nur die wenigsten können an dieser Stelle widerstehen & ungeachtet daran vorbeilaufen. Gerne wirft man zumindest mal einen kleinen Blick auf die Auswahl. Man könnte ja ein spontanes Schnäppchen ergattern.

Der Weg zum Mängelexemplar

Doch wo kommen sie her, diese billigen Bücher? Ihnen geht ein Weg vom Verlag ins Sortiment und von dort aus dem Ladeninneren raus auf die Straße voraus. Gab es da aber nicht auch diese Preisbindung bei Büchern? Letztendlich lässt sich aber wohl für jedes Gesetz ein Schlupfloch finden.

Einschub: Buchpreisbindung

In Deutschland gilt das Gesetz der Buchpreisbindung. Stand 2013 gab es neben Deutschland auch in zehn weiteren EU-Ländern solch eine Regelung. Inbegriffen in dieser Regel sind neben in Dt. verlegten Büchern desweiteren Musiknoten und kartographische Produkte. Sprich: Egal in welcher Buchhandlung oder Online-Portal ich ein druckfrisches Buch erwerbe, ich bezahle überall den selben Preis. Für den Käufer eine tolle Sache, man kann sich ohne großes vergleichen ein Wunschbuch dort erwerben, wo es einem besser gefällt. Auch aus der Sicht des Verkäufers kann die BPB positive Auswirkungen haben. So gibt es keine Chance den Versuch zu starten, ein gegnerisches Unternehmen mit günstigeren Preisen auszustechen. Besonders für kleinere Buchhabdlungen kann dies einen enormen Vorteil darstellen, die sich Tag ein Tag aus gegen größere Filialisten durchsetzen müssen. Einen Beitrag aus der Feder einer betroffenen Schweizer Buchhändlerin könnt ihr bei Interesse gerne im Börsenblatt nachlesen.

Dennoch wird das BPB-Gesetz immer wieder stark diskutiert, so erst vor kurzem. Die Monopolkommission sprach sich aus eigenem Ermessen für das Abschaffen der Buchpreisbindung aus. Für mancher Einen wirkt dies ziemlich paradox, soll doch gerade diese Abteilung dafür sorgen, dass Monopole (wie in diesem Falle Amazon oder im Bestfall noch anteilig große Filialisten) eben nicht entstehen können. Die Begründung findet ihr übrigens unter anderem beim Buchreport unter dem Titel „Monopolkommission: Die Buchpreisbindung gehört abgeschafft“.

Das Mängelexemplar

Zurück zum Medium selbst. Nachdem das Buch nun also über einen gewissen Zeitraum hinweg zu dem vom Verlag anfangs festgelegten Preis verkauft worden ist, könnte sich manch Buchhändler mit der Zeit fragen, ob er die übrig gebliebenen Exemplare eines Werkes noch jemals zum normalen Ladenpreis verkaufen wird. An dieser Stelle könnte dieser Buchhändler auf die Idee kommen, die Buchpreisbindung mithilfe eines kleinen Tricks – oder besser gesagt mithilfe eines kleinen Knicks? – umgehen zu können. Weißt ein Titel Mängel oder sonstige Gebrauchsspuren auf, kann er zu einem vergünstigten Preis verkauft werden. Das Mängelexemplar ist geboren.

© Wikipedia „Mängelexemplar“

Nun möchte ich natürlich nicht jedem Buchhändler unterstellen dieser Praxis nachzugehen, dennoch spukt dieser Gedanke immer wieder durch meinen Kopf beim Anblick all dieser Mängelexemplare auf unseren Straßen. Ich bin mir nicht sicher, ob diese tatsächlich alle auf „natürlichem Wege“ wie zum Beispiel durch Schäden beim Transport, entstanden sind. Vermutlich auch durch mein Studium der Buchwissenschaft beeinflusst, will ich dem Phänomen „Mängelexemplar“ schon länger auf den Grund gehen. Wer weiß, eventuell bietet sich in der Zukunft noch eine Chance darüber eine wissenschaftliche Arbeit zu verfassen oder auf anderem Wege dem Mängelexemplar auf die Schliche zu kommen.

Eure Erfahrung und Meinung ist gefragt!

Meine wilden Spekulationen konntet ihr ja nun nachlesen, doch was denkt ihr wie es zu einer so großen Anzahl an Mängelexemplaren auf unseren Straßen wirklich kommt?

Greift ihr genauso wie ich gerne mal bei einer der günstigeren Versionen zu, da man die Gebrauchsspuren oftmals ohnehin kaum wahrnimmt? Der Inhalt bleibt schließlich derselbe. Jedoch habe ich auf Twitter einmal (eventuell bei Nordbreze?) gelesen, dass man bei Mängelexemplaren durch dieses spontane Zugreifen viel häufiger Fehlkäufe tätigt. Man lässt sich sozusagen vom günstigen Preis zum Kauf „überreden“. Oftmals landen solche Bücher dann auf Ewig auf dem SuB.

Ich bin gespannt auf euren Input!

14 Kommentare

  • Stephie

    Ich kaufe tatsächlich gern Mängelexemplare, aber nur, wenn sie wirklich kaum Spuren aufweisen, was nicht immer der Fall ist. Mir ist wohl bewusst, dass solche Mängel oft absichtlich produziert werden und ich finde es furchtbar, wenn das dann soweit geht, dass nicht nur z.B. die Buchrückseite beschädigt ist, sondern die absichtlichen „Kratzer“ so stark sind, dass sogar die letzten Seiten Risse aufweisen.

    Unabhängig von der Diskussion umn Sinnhaftigkeit der Buchpreisbindung im Allgemeinen, fände ich es gut, wenn die BPB ein wenig gelockert/eingeschränkt würde. Ein guter Kompromiss wäre für mich z.B., wenn die Verlage bei allen Büchern, die älter als 2-3 Jahre und keine absoluten Verkaufsschlager mehr sind, die BPB aufheben würde und DÜRFTE. Dann müsste man solche Bücher nicht absichtlich zerstören, um sie überhaupt noch „loszuwerden“. Und die Bücher noch, wenn auch billiger, zu verkaufen, halte ich in jedem Fall für sinnvoller, als wenn sie zu guter Letzt schließlich in der Tonne landen, weil die Buchhandlungen sie zurückschicken und selbst der Verlag/Großlieferant keinen Platz mehr dafür hat.

    Zu der anderen Frage: Klar, ich stöbere immer, kaufe dann aber meist nur Bücher, die ich ohnehin schon im Auge hatte – gestern waren es spontan ‚Das Pubertier‘ plus Fortsetzung. Spontankäufe passieren seltener, finde ich aber okay und wenn dann mal ein Fehlgriff dabei sein sollte, finde ich das nicht schlimm, weil ich ja nicht so viel dafür bezahlt und einfach mal etwas ausprobiert habe. Dafür wähle ich meine sonstigen Buchkäufe so gut aus, dass so gut wie nie Fehlgriffe dabei sind.

    PS: Ein Wort zur DSGVO, weil du das Thema in einem anderen Beitrag angesprochen hast und ich finde, dass wir uns alle auf Fehler hinweisen sollten, wenn wir etwas bemerken: Das Häkchen für das Einverständnis zur Datenschutzerklärung war bei mir hier für die Kommentare schon automatisch gesetzt. Ich glaube, dass sollte/darf so nicht sein bzw. soll der Leser aktiv das Häkchen selbst setzen.

    • Nika

      Hallo Stephie!
      Über deinen ausgiebigen Kommentar habe ich mich sehr gefreut, auf Grund der Prüfungsphase aber erst jetzt die Zeit zum Antworten gefunden.

      Besonders beim ersten Punkt stimme ich dir vollkommen zu. Im Grunde völlig zerstörte Bücher schaffen es bei mir auch trotz geringen Preises nicht in ins Regal. Ein wenig kauft das Auge dann ja doch mit, nicht wahr? Noch wichtiger wird das Ausmaß der Kratzer in dem von dir beschriebenen Fall: Wenn das Innenleben so stark mitbeschädigt ist, dass im Ernstfall Teile des Inhalts (und dann noch das Ende!) verloren gehen. Sehr ärgerlich!

      Deine Überlegung der Lockerung ist ein interessanter Impuls, der mir beim Darübernachdenken sehr gefallen hat. In diesem Falle hätte man am Anfang noch einen fairen Preiskampf und im Anschluss die Möglichkeit Produkte mit sinkenden Verkaufszahlen weiterhin auf natürlichem Wege verkaufen zu können.

      Sprich Fehlkäufe, die das Budget einem auch mal verzeihen können? Dem Gedankengang folge ich zumindest. Oft sind es auch Werke von Autoren, bei denen man sich einfach nie sicher war, ob man es wagen soll. Vergünstigte Waren sind hier dann natürlich die optimale Ausgangslage Neues entdecken zu können.

      Oh, danke für den Hinweis! Das soll so natürlich nicht sein und wurde bei meinen eigenen Versuchen vor geraumer Zeit anders dargestellt. Da muss ich mich wohl doch noch mal dahinter setzen und schauen, woran es liegt. (Die DSGVO wird wohl nie enden..seufz)

      Sonnige Grüße,
      Annika

      • Stephie

        Hey Nika,

        ist nicht schlimm, das verstehe ich sehr gut. Bei mir stehen im September die schriftlichen Prüfungen des zweiten Staatsexamens an.

        Bei dem von mir beschriebenen Buch ist das Ende nicht direkt verloren gegangen, die Seiten waren durchaus noch verhanden, aber es haben sich eben mehrere Risse durch die Seiten gezogen, was zum einen nicht schön aussieht und einen zum anderen dazu zwingen würde die Seiten besonders vorsichtig anzufassen, damit man nicht selbst einen Tei abreißt.

        Schön, dass dir die Idee mit der Lockerung gefällt. Ich glaube zum Beispiel nicht, dass so ein Modell dazu führen würde, dass (kleine) Buchhandlungen schließen müssen – und das ist ja eines der Hauptargumente für die Preisbindung – weil es eben ältere Titel beteffen würde, die in den meisten Buchhandlungen ohnehin allenfalls noch auf Bestellung zu haben sind – von Bestsellern wir Darm mit Charme o.Ä. einmal abgesehen. Hardcover werden bei vielen Buchhandelsketten ja sogar automatisch sofort zurückgeschickt, wenn der gleiche Titel als Paperback oder Taschenbuch erschienen ist, weil viele Kunden Taschenbücher bevorzugen. Warum dann also nicht das Hardcover günstiger machen, damit die Restexemplare auch noch Käufer finden?

        Genau, so meinte ich das. ‚Das Pubertier‘ hätte ich mir zum vollen Preis vermutlich nicht gekauft, aber bei 4 Euro bin ich das Wagnis gern eingegangen. Ich muss es allerdings noch lesen, ich kann also noch nicht abschließend sagen, ob es sich gelohnt hat oder tatsächlich ein Fehlkauf war. Sollte letzteres der Fall sein, würde ich mich aber nicht so sehr ärgern wie wenn ich den vollen Preis bezahlt hätte.

        Das mit dem DSGVO-Häkchen scheinst du hinbekommen zu haben, dieses Mal musste ich es aktiv anklicken. 🙂

        Verregnete Grüße, Stephie

        • Nika

          Huhu Stephie,

          hm, das klingt dennoch sehr nervig! Auch, wenn man das ganze prinzipiell noch lesen kann. Ab welchem Grad der Zerstörung fragst du dich, ob der kleine Preis es noch wert ist?

          Dem würde ich voll zustimmen. Es geht bei diesem Gedankenexperiment ja schließlich um Auswirkungen ein paar Jahre später und nicht direkt bei ET eines Buches. Da sollte sich der Konkurrenzkampf hintenraus eingependelt haben. Zumal ich Mängelexemplare lieber beim zufälligen Stöbern in Buchläden kaufe, als über das Internet. Oder höchstens gleich gern. Also aus meiner Sicht, eine klare Bereicherung für die Buchbranche.

          Genau, der „Fall“ ist bei tiefen Preisen nicht so tief. Klar, enttäuscht wird man über den Inhalt dennoch sein, aber man hat den Geldbeutel geschont. Eine Win-Win-Situation, wenn man die Vorteile der Verkäufer mit einbezieht.

          Ach super, ich weiß gar nicht mal so genau, wie ich das hinbekommen habe. Eventuell hat WP auch selbst den Fehlererkannt und behoben. :’D

          Grüße aus der Hitze,
          Annika

  • Stephie

    Hi Nika,

    das ist eine gute Frage, die ich mir in der Form allerdings nicht stelle. Ich frage mich weniger, ob das Buch den Preis noch wert ist, was vermutlich sogar der Fall wäre, sondern eher, ob ich mit den Beschädigungen noch leben kann. Da ich recht pingelig bin, muss ich diese Frage oftmals verneinen, weshalb ich das Buch dann unter Umständen nicht kaufe. Das ist einer der Gründe, warum ich Mängelexemplare bisher (fast, eine einzige Ausnahme gibt es, meine ich) ausschließlich offline erworben habe. Im Laden kann ich mir das Buch ansehen und ggf. das beste Exemplar heraussuchen. Bei dem Begriff ‚Mängelexemplar‘ weiß man schließlich nie so genau, was man bekommt. Von tadellosem Zustand bis Totalschaden habe ich da nämlich schon alles gesehen.

    Grüße – leider ebenfalls aus der Hitze

    Stephie

    • Nika

      Huhu Stephie,

      ohja, über den vielfältigen Zustand von Mängelexemplaren könnte man vermutlich Stunden reden. 😀 Ebenfalls ein Grund, weswegen ich bei Online-Bestellungen solcher Exemplare immer sehr hibbelig bin, was mich da wohl letztenendes erwartet. Daher bin ich da voll bei dir: lieber offline.
      Spontan würde ich auch sagen, dass ich offline ein weniger anfälliges „Kauf-Opfer“ bin. Im Laden habe ich das Buch greifbar in der Hand und bezahle stets in Bar. Hier ist der Bezahlvorgang also auch nochmal greifbarer und „realer“. Ich zumindest überlege dann deutlich kritischer, ob der Kauf es wert ist, als online.

      Schönes Wochenende,
      Annika

  • Tiefseezeilen

    Hi!

    Ich habe selber eine Weile in einer Buchhandlung gearbeitet und dort waren es wirklich Exemplare mit Mängel gewesen, die den Stempel bekommen haben. Wenn ich mir jedoch die Mängelexemplare von gewissen großen Buchläden ansehe, dann gibt es oftmals keinen ersichtlichen Fehler und das Exemplar existiert in doppelter, dreifacher etc. Menge dort. Da wurde ich schon oftmals stutzig und hab mich gefragt, wie kann es nun hier 5x Mal liegen ohne Fehler?

    Zum Kauf selbst, früher habe ich öfters welche geholt und mittlerweile finde ich das Geld für die Bücher zu schade. Ich hab schon lange dort kein Buch mehr gefunden, dass mich richtig fesseln konnte und finde dort eher B-Klasse Literatur. Natürlich verirrt sich da mal ein Schätzen…aber das ist wie die Nadel im Heuhaufen! 😀

    Viele liebe Grüße
    Ani

    • Nika

      Huhu Ani! 🙂

      Vielen Dank für deine Insider Beobachtung. Mir fällt es tatsächlich auch vornehmlich bei größeren Handlungen auf, die massenhaft scheinbar unbeschädigte Waren als Mängelexemplare verkaufen. Sehr rätselhaft das ganze, denn da mal hinter die Kulissen blicken zu können, dürfte schwierig werden.

      Ich kann dein sinkendes Interesse an Mängelexemplaren voll nachvollziehen. Einerseits führen sie mich zwar immer wieder in Versuchung, aber auf der anderen Seite ist dort eben doch recht viel „Schund“ dabei. Scheint ja oftmals auch einen guten Grund zu haben, wieso von dieser Ausgabe ganz viele Bücher in diesen Kisten landen.

      Danke für deinen produktiven Beitrag & liebe Grüße,
      Annika

  • Kerstin von KeJas-BlogBuch

    Hallo Annika,
    die Sache mit der BPB empfinde ich schon als ausgesprochen wichtig, insbesondere bei den Taschenbüchern. Alle haben (meist) einen Preis und so tanzt keiner aus der Reihe. Es würde eine Preisschlacht geben, bei denen kleinere Verlage gar keine Chance hätten und so ganz nebenbei Neuautoren*innen auch auf der Strecke bleiben würden.
    Bei den gebundenen Büchern mit Schutzumschlag ist das schon so eine Sache. Ich weiß nicht inwieweit die Preise für Neuausgaben oder Sondereditionen in die Höhe getrieben würden. Wobei man dafür aber grundlegend eher etwas mehr Geld ausgibt. Schwieriges Thema das man gar nicht in ein paar Sätze packen kann.

    In Sachen Mängelexemplare hast du mich jetzt auch zum Nachdenken gebracht. Ich sag mal das es ok für mich ist wenn der Händler im Laden ein Buch reduziert weil es vielleicht am Schnitt angeschmutzt ist. Die Massenware die man in jedem SB sieht wird aber gezielt hergestellt und oft wundere ich mich das da noch recht neue dabei sind. Andererseits, viele lesen viel und viele können sich nicht immer den normalen Preis leisten. Von daher ist es schon wichtig das Lesen auch günstig sein kann. Nicht jeder mag in die Bibliothek gehen oder hat die Möglichkeit dazu.
    Hach, da könnte man ja stundenlang drüber quatschen 🙂
    Jetzt wünsche ich dir einen schönen Abend und lasse auch von Janna einen Gruß da.
    Kerstin #litnetzwerk

    • Nika

      Hallo Kerstin,

      da bin ich ganz auf deiner Seite. Die Entwicklung hin zu einem Monopol oder/und sinkenden Leserzahlen würde mich nicht überraschen. Zumal ich als Leser besonders die Freiheit liebe, ein Buch spontan kaufen zu können, ohne „Angst“ haben zu müssen, einen unsagbar teureren Preis erwischt zu haben.

      Durch einen Kommentar hast du mir einen interessanten Aspekt näher gebracht, den ich vorher gar nicht auf dem Schirm hatte! Ein günstiges Lesen sollte definitiv möglich sein! Die Frage ist hier aber wohl, inwiefern man diese Sachlage mit dem Erschaffen von Mängelexemplaren lösen kann/sollte. Dieses Thema wird dank der vielen Kommentare hier immer komplexer und zeigt meiner Meinung nach schön auf, wie viel Bedarf an diesen Stellen noch besteht.

      Vielen lieben Dank für deinen impulsgebenden Kommentar!
      Liebe Grüße,
      Annika

  • Elena

    Hallo Nika,

    als gelernte Medienkauffrau habe ich deinen Beitrag interessiert angeklickt und gelesen. Allerdings fehlt mir noch ein ganz wichtiger Aspekt im Beitrag: Verlage können die Buchpreisbindung aufheben und tun dies auch.

    „Verlage können den festen Ladenpreis für ein Buch aufheben und über den Buchhandel oder darauf spezialisierte Vertriebsfirmen »verramschen«. Dies darf allerdings nicht vor Ablauf eines gesetzlich vorgeschriebenen Zeitraums geschehen: Nach § 8 Abs. 1 kann die Preisbindung für eine Buchausgabe erst aufgehoben werden, wenn deren erstes Erscheinen länger als 18 Monate zurückliegt. Für unveränderte Neuauflagen oder Nachdrucke beginnt die Frist nicht erneut zu laufen, wohl aber für veränderte Neuauflagen oder äußerlich anders gestaltete (Buch)ausgaben.“ https://www.boersenverein.de/de/portal/glossar/158316?glossar=L&wort=188653

    Ich gebe zu, ich schaue selten nach Mängelexemplaren. Aber meinen Eindruck nach tauchen die richtig großen Mengen an Mängelexemplaren imo zu einem Buch erst auf, wenn die 18 Monate rum sind.

    Viele Grüße
    Elena

    • Nika

      Hallo Elena!

      Erstmal vielen Dank für deinen wichtigen Hinweis. Zwischenzeitlich war ich ebenfalls über diesen Punkt gestolpert, hatte aber noch keine Zeit gefunden mir nähere Gedanken dazu zu machen. Daher freue ich mich umso mehr über deine persönliche Einschätzung zu dem Alter der gesehenen Mängelexemplare. Ich werde da definitiv in den nächsten Wochen tiefer in die Materie einsteigen und auch im Feld forschen gehen. Hierbei wird besonders dieser Aspekt eine wichtige Rolle spielen.
      Mal schauen, was im zweiten Beitrag zu diesem Thema alles ans Licht kommen wird.

      Liebe Grüße,
      Annika

  • Jacquy

    Interessante Überlegung, ich denke dass du Recht damit hast, dass die Mängel nicht immer auf natürlichem Weg entstehen. Zwar kommt das sicher vor, aber es ist schon auffällig, dass man oft die gleiche Art von Büchern auf diesen Tischen sieht und zwar fast nie die aktuellen Bestseller oder hohe Literatur, sondern immer schon ältere und im Vergleich „anspruchslosere“ Unterhaltungstitel. Genau die, die dem Leser vermutlich weniger Geld wert sind, weshalb er bei reduziertem Preis sicher eher zugreifen würde.
    Und mit dem letzten Gedanken hast du sicher recht, ich habe selbst einige ME hier stehen, die ich niemals lesen werde. Seit längerer Zeit habe ich mir auch „verboten“, weitere zu kaufen und schlage da nur zu, wenn ich das Buch auch zum regulären Preis kaufen würde, also wirklich haben möchte. Das funktioniert gut und so macht man dann wirklich Schnäppchen.

  • Henrike

    Auf die Idee, dass Buchhandlungen absichtlich Bücher beschädigen, um sie als ME zu verkaufen – darauf bin ich tatsächlich noch nie gekommen. O.o Huch. Dabei klingt das gar nicht mal so verkehrt! Den Einwand mit dem Aufheben des Preises durch den Verlag gab es ja schon – und, psst, das hatten wir auch im Studium! Bei Vogel oder Ohle, glaube ich, kam das ab und an mal zur Sprache.

    Aber ja, ich greife auch gern nach den günstigen Varianten. Wenn der Mangel nicht so groß ist, dass er mich stört. Wasserschaden kann ich zB gar nicht leiden, oder irgendwelche nicht-identifizierbare Flecken. Aber sowas findet man auch nur ganz selten in den Schütten vor den Buchhandlungen. Meist ist es ja wirklich nur eine kleine Delle auf der Rückseite oder eine Seite, die in der Druckerei falsch geschnitten wurde. Sowas stört mich kaum. Dabei entstehen dann durchaus mal SUB-Leichen… (Nein, ich gucke jetzt NICHT in mein Regal und zähle, wie viele Bücher auf genau diesem Weg bei mir gelandet sind!)

    Erst kürzlich habe ich aber einige Bücher online als „gebraucht – gut“ bestellt. Ein paar Bände einer Reihe, die ich auf Deutsch liebe und jetzt das engl. Original lesen wollte. 3 der Bücher waren wirklich in einem guten Zustand, gebraucht, mit Leserille und leichtem Sonnenschaden, aber gut. Das 4. (aus derselben Bestellung, vom selben Anbieter) fiel fast auseinander und das werde ich auch reklamieren. Ganz ehrlich, das würde ich nicht einmal mehr geschenkt nehmen – obwohl es zu meinen Lieblingsbüchern gehört. Das ist der Unterschied zwischen on- und offline: auch, wenn es „Mängelexemplare“ oder gebrauchte Bücher sind, weiß man online nie, was man wirklich bekommt.

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