[Kolumne]

[Kolumne] Hörbuch gleich Buch? Über eine neue Liebe

Vor geraumer Zeit wurde ich auf Hörbücher aufmerksam. Bislang hatte ich mich immer auf das traditionelle Buch konzentriert. Gleichwohl an dieser Stelle unter dem Begriff des „Buches“ von mir nicht nur das Print Exemplar gezählt wird, sondern auch die eBook Variante. Während Print und eBook in manchen Hinsichten sich stark ähneln, fällt das Hörbuch aus der Reihe. Zwar ist die Grundessenz dieselbe, schließlich beruht auch das gesprochene Buch nach wie vor auf einem geschriebenen Text.

In der Theorie

Hier  erkennt man schnell einen Unterschied in der Rezeptionsform beider Medien. Während der Leser beim Buch selbst den Aufwand betreiben muss Wort für Wort das Geschrieben zu lesen, sodass die eigene Stimme das Buch im Kopf vorliest; so übernimmt bei einem Hörbuch ein fremder Sprecher diese Funktion für uns. Daraus folgt eine gewisse Entmündigung beim Lesen. Nicht mehr der Leser entscheidet wie Wörter betont werden, wann es Pausen gibt, sondern der Erzähler. Gleichzeitig verstärkt dieser Zwischenschritt aber das Gefühl eines lebendigen Erzählers, der uns die Geschichte vorträgt. Besonders Vorteilhaft ist diese Variante daher scheinbar bei Erzählformen aus der Er-Perspektive. Jedoch könnte man durch diese zwischen geschaltene Instanz des Sprechers die Nähe zu den Figuren verlieren, besonders wenn es sich um eine Ich-Erzählform handelt.

Von dieser Sichtweise ausgehend gibt es also sowohl Vor- als auch Nachteile beim Rezipieren von Hörbüchern. Doch wie verhält sich das ganze aus der subjektiven Sichtweise?

Meine Erfahrung

Lange Zeit war ich Hörbüchern gegenüber sehr skeptisch. Eigentlich völlig unbegründet, liebe ich doch Hörspiele dafür umso mehr! Doch etwas hielt mich viel zu lange von Hörbüchern ab. Durch einen spontanen Impuls versuchte ich Anfang des Jahres dann doch mein Glück mit Hörbüchern. Eine zufällige Chance ergreifend, nutzte ich meine Chance auf ein drei monatiges Probe-Abonnement bei Audible (keine Werbung!). Mittlerweile ist diese Mitgliedschaft in die ganz normale übergegangen, was deutlich für Hörbücher spricht. Mittlerweile habe ich zwar erst drei Hörbücher beendet, diese hierfür aber sehr begeistert gehört. Ähnlich wie bei Hörspielen ist meine bevorzugte Hörzeit abends beziehungsweise nachts. Zum Einschlafen bieten sich Hörbücher oftmals besser an, als reine Bücher. Mit geschlossenen Augen in bequemer Haltung lässt es sich besser Entspannen, als mit einem schweren Buch in der Hand. Gerade beim Hören über Apps empfehle ich beim nächtlichen Hören jedem die geniale Option des Schlafmodi zu nutzen. Denn gerade bei längeren Hörbüchern wird es am nächsten Morgen sonst sehr schwer die zuletzt bewusst gehörte Stelle wiederzufinden.

Auf der anderen Seite…

Einerseits habe ich wie oben beschrieben gefallen an Hörbüchern gefunden, gleichzeitig habe ich aber auch meine Probleme mit Hörbüchern. Während ich mich beim Lesen bewusst auf diese Tätigkeit konzentrieren muss, nicht nur durch das Lesen der Wörter selbst, sondern zum Beispiel auch durch das regelmäßige umblättern, so hat man beim Hören von Hörbüchern gefühlt alle Freiheiten der Welt. Man kann nebenher etliche Dinge ausführen. Des einen Segen, da man bei alltäglichen Arbeiten gut nebenher ein Hörbuch zur Unterhaltung hören kann, des anderen Fluch. Fange ich ein Hörbuch ohne parallel Beschäftigung an, schweifen meine Gedanken schnell ab, sei das Hörbuch noch so spannend. Meine Aufmerksamkeitsspanne kann schnell dahin sein. Es verhält sich in solchen Situationen fast so wie beim Lernen: alles andere wirkt plötzlich doch interessanter.

Thema in der Buchbranche

Nicht nur mich beschäftigt das Thema Hörbücher in letzter Zeit häufiger. Auch in den Sozialen Netzwerken, vorrangig Twitter und auf anderen Blogs wird darüber gesprochen, ob Hörbücher gleichrangig zu Büchern stehen. Häufig kommt auch die Frage auf, ob Hörbücher mit in die Gelesen-Statistiken aufgenommen werden „dürfen“. Dabei gibt es hier ein Argument, welches alle Diskussionen in den Boden stampfen müsste: deine Lesestatistik – deine Entscheidung. Ganz nebenbei hast du mindestens genauso viel Zeit in den Konsum des Hörbuchs gesetzt, wie in den eines klassischen Buches.

Eure Meinung ist gefragt!

Was denkt ihr zu dem Medium Hörbuch, welches in den vergangenen Jahren gemeinsam mit dem Hörspiel wieder an Beliebtheit zugenommen hat? Seid ihr bereits mit auf den Zug der Begeisterung aufgesprungen oder doch lieber mit einem Buch in der Hand an der Haltestelle sitzen geblieben?

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